Das Soziale Zentrum am Schifffahrter Damm 84 wurde heute morgen gegen 6 Uhr geräumt. Die sich im Haus befindenden Menschen wurden aus den Betten gerissen, als die Hundertschaft im Erdgeschoss ein Fenster einschlug. Die Räumung verlief großenteils friedlich, was einige Polizist*innen aber nicht davon abhielt sich ausfallend zu äußern und ihre Macht zu demonstrieren. Nach der Feststellung der Personalien, der Durchsuchung sämtlicher persönlicher Gegenstände und der Personen selbst konnten die Besetzer*innen das Gelände verlassen. Sie erhielten einen Platzverweis.
Der Eigentümer stellte Strafantrag wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung gegen die Besetzer*innen.
Alleine der Strafantrag ist absurd. Der Eigentümer hat das Haus Jahre lang vermüllen und verfallen lassen und sich nicht um das Gebäude gekümmert.
Die Besetzer*innen verbrauchten 5 Tage mit aufräumen, putzen und Reparaturarbeiten um das Haus überhaupt nutzbar und bewohnbar zu machen. Dementsprechend grenzt der Vorwurf der Sachbeschädigung fast an Beleidigung.
Die Nachbar*innen hingegen freuten sich darüber dass das Haus wieder genutzt wurden, boten Hilfe an, brachten Kuchen und Äpfel vorbei. Von überall kam nur positive Rückmeldung.
Nun wurde das Soziale Zentrum geräumt, damit fehlen schon wieder Freiräume, die von allen genutzt werden können in dieser Stadt. Münster braucht ein soziales Zentrum, wo Räume für Kunst, Kreativität, Kontakt, Austausch, Platz zum Leben und vieles mehr geschaffen werden.
Es ist die Aufgabe der Stadtverwaltung, die Bedürfnisse der hier lebenden Menschen wahrzunehmen, zu respektieren und umzusetzen. Nach der dritten Besetzung sollte klar sein, dass dieser Raum fehlt.
Deswegen fordern wir die Stadt Münster, der wir immer wieder Gesprächen angeboten haben, auf, uns ein Gebäude zur Verwirklichung des Projektes zur Verfügung zu stellen. Denn wir werden nicht aufhören Häuser zu besetzen bis wir nicht ein Soziales Zentrum errichtet haben!